Sam Noble Galerie 3

Audiopunkt: Oklahoma! Programmhef

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Für die 2019 Aufführung des bekannten Musicals Oklahoma! haben wir das Programmheft. Diese Inszenierung hatte ihrem Urprung auf dem Bard College im Bundesstaat New York bevor es zu einer ausverkauften Serie von Aufführungen in St. Ann’s Warehouse—einem “Off-Broadway” Theater wechselte. Als innovativ gepriesen, brachte diese neueste Fassung des Musicals eine düsterere Interpretation des Stückes ins Theater.

Unter der Regie von Daniel Fish wurde das Musical mit zwei Theater Preise ausgezeichnet, die “Tony” Preise für beste Wiederaufführung und für die beste Schauspielerin in einem Musical. In der Rolle von Ado Annie gewann Ali Stoker eines der höchsten Auszeichnungen der amerikanischen Theaterwelt und zwar als die erste Darstellerin, die wegen einer Behinderung im Rollstuhl spielen musste.

Aus verschiedenen Gründen hielt man die 2019 Aufarbeitung von “Oklahoma!” für bahnbrechend. Da das Stück in einem kleinen, intimen Theaterraum aufgeführt wurde, saßen die vordersten Reihen der Zuschauer an Tischen direkt an der Bühne. Durch Lichteffekte unterstrich man eine pessimistischere Tendenz in dieser Aufführung. Verfremdend wurde das ganze Theater, inklusive Zuschauerplätze, mit greller Beleuchtung illuminiert.

Für Aufregung sorgte auch Regisseur Daniel Fish’ Konzept vom Ende des Stückes. Fish hob die Gewalt im letzten Kampf zwischen Curly und Jud vor. Damit stellte er den Freispruch von dem guten Curly und auch die Aussichten auf das Wohl im neuen Bundesland Oklahoma in Frage. Die reisende Aufführung sollte im Herbst 2020 ihren Auftakt machen, musste aber wegen des Corona-Virus auf einen späteren Beginn vertagt werden.

Audiopunkt: Kamera

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Gehen Sie links durch die “Oklahoma!-Musical Ausstellung und dann biegen Sie links in die “Gesetz und Ordnung” (Law and Order) Materien. Linkerhand sehen Sie ein Fotoapparat, unser Audiopunkt 16.

Neue Insassen des Strafanstalts von Oklahoma in McAlester wurden von 1910 bis in die 60er Jahre mit diesem Fotapparat bildlich erfasst und registriert.

Die Kamera ist eine Century Studio Camera Nr. 4 von der Firma Eastman Kodak. Diese Ausführung wurde von 1900 bis 1907 produziert. Eine kleine Tafel auf dem Apparat gibt 1905 als den Jahrgang. In einer Werbung beschrieb Kodak die Camera Nr. 4 als von einer kompakten Bauweise, die bei vielen Fotografen Gefallen finden würde. Einst hat der Gefängniswärter Herman. H. Drover den Apparat benutzt. Dieser Posten hieß “Bertillon-Beamter”. Zu seine n Aufgaben gehörten das Fotografieren der Sträflinge und die Erfassung ihrer biometrischen Daten, wie Haar- und Augenfarbe, Größe, Gewicht, und mehr. Leider wurde der Beamte Drover mit sechs anderen Männern am 19. Januar 1914 in einem Ausbruchversuch einiger Gefangenen getötet.

Audiopunkt: Baumwolle Erntebeutel und Cowboy

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Audiopunkt 18 finden Sie bei der Ausstellung zur Landwirtschaft und dem Ranchwesen. Aufgepasst! Der Boden hebt sich leicht. Gegenüber von dem “Chuckwagen” ist eine Tasche aus baumwolle.

Dies ist ein Sack der gebraucht wurde, um Baumwolle einzusammeln bei der Ernte. Er ist über 4 Meter lang! Anfang des 20. Jahrhunderts produzierten die USA etwa zwei Drittel der gesamten Baumwolleernte. Baumwolle ist schon schwer zu ernten, da die Samenkapsel zu unterschiedlichen Zeiten reif werden. Deshalb mussten die Feldarbeiter mehrmals den gleichen Acker durcharbeiten, um die später gereiften Baumwolleböllchen zu ernten. Der Sack war bis zu 14 Fuß land—über vier Meter—und konnte mehr als 50 Kilo wiegen. Die Feldarbeiter endeten den Tag mit blutigen Händen und steifen Rücken. Man brauchte etwa 48,5 Stunden um ein Hektar Baumwolle zu ernten. Weil diese Nutzpflanze so arbeitsintensiv behandelt werden musste, waren viele Landwirte stark daran interessiert mechanische Behandlungen zu finden. Von den 1940ern bis die 60er hat sich die Praxis von praktisch keiner Mechanik zu einer 90 Prozent maschinell gesammelten Ernte entwickelt.

Kerr-McGee Galerie 3

Audiopunkt: der goldene Bohrer

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Die Kerr-McGee Galerie ist auch in der zweiten Etage (dritten nach amerikanischer Bezeichnung) und mit einem grünen Streifen markiert. Hier zeigen wir Ausstellungen über das Dampfschiff Heroine, die Lage der schwarzen Amerikaner in Oklahoma, die Militärgeschichte und die Erdöl und Gas-Industrie. Zum Audiopunkt 20 führt die Straße rechter Hand, wo Sie den goldenen Bohrer finden.

Die Bildsäule ist ein Modell von einem Koloss, der auf dem Festgelände in der Stadt Tulsa steht. Die Staue gilt also das offizielle Monument für Oklahoma. Ursprünglich errichtete man das Originalstück 1953 für eine internationale Erdöl Messe. Es ist aus Beton, verstärkt durch 2,5 Meilen Stangen und Gitter, so dass es einen Wind von bis zu 300 KmpH widerstehen kann. Man hat diese Ikone mehrmals verwendet, manchmal auf skurriler Weise, wie auf einer Flasche Bourbon, einen Stecknadel oder auf einem Mauspad.

Ein passendes Symbol für die selbsternannte Erdölhauptstadt der Welt, variierte die Form des Goldenen Bohrers leicht in den Jahren seit 1953, Das Original hielt eine Hand hoch und gab ein Handzeichen für Erfolg. !959 wurde es detaillierter gemacht. Diesmal kletterte der Ölmann auf einen Bohrturm und winkte. Obwohl dies Version der Stadt Tulsa geschenkt wurde, musste man die Statue umgestalten um sie der Witterung standhaft zu machen. Bei der nächsten Fassung, schuf ein griechicher Bildhauer mit, der auch beim ersten Standbild mithalf. Diese Form wurde 1966 enthüllt. Erst 1979 fand der Koloss zu seiner heutigen Form, als er saniert wurde, um dann als offizielles Monument des Landes Oklahoma bezeichnet zu werden.

Audiopunkt: Rassentrennungsschild

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Wenn Sie am goldenen Bohrer vorbeigehen sehen Sie vor sich unsere Ausstellung zur Geschichte der Schwarzen in Oklahoma. Jenseits des Friseurgeschäfts, über den Trinkwasserspendern, sehen Sie ein Schild, das mit Rechtskraft die Trennung der Rassen kundgab.

Vor der Bürgerrechtsbewegung bezeichneten weisse Amerikaner öffentliche und private Räume als rassistisch getrennt. Die Schilder erklärten das “Nur Weiße” oder nur sogenannte “Gefärbte” in das eine oder ander Gebiet gehörten. Man fand solche Schilder nicht nur in Gaststätten oder vor öffentlichen Toiletten, sondern überall: am Verkaufsautomat, sogar vor Haustierfriedhöfen. Schwarze Amerikaner waren nicht die einzige Minderheit, die auf der Weise eingeschränkt wurde. Andere Gruppen, wie Juden, Asiaten oder Leute aus spanischsprechenden Kulturen sahen ähnliche Barrieren in bestimmten Teilen der USA. Forscher haben herausgefunden dass nach dem Verbot solcher Schilder, einige versuchten diese Trennungen mittels schwarz- oder weiss-gefärbten Türen aufrecht zu halten. Damit leistete man der Integration Widerstand.

Audiopunkt: Chirurgische Ausstattung aus der Zeit des amerikanischen Bürgerkriegs

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Durch das Wohnzimmer der Oklahoma Bürgerrechtlerin Clara Luper kommen Sie zu unseren militärischen Materien. Biegen Sie rechts ein und dann gleich links. An der Kanone vorbei finden Sie rechts unser nächstes Objekt, die Ausstattung eines Chirurgen.

Dieser Ärztekoffer gehörte einem Choctaw Mediziner der dem rebellischen Heer diente in Boggy Depot in der Choctaw Reserve. Er benutzte diese Instrumente über seine ganze Karriere als Arzt im Indianer-Territorium.

Einige Heereschirurgen der US-Armee hatten Ärztekoffer vom Heer, aber die meisten freiwilligen Ärzte brachte ihre eigene Ausstattung mit. Man kann an den Griffen der Instrumente ablesen wie alt sie sind. Ein Griff mit Kreuzschraffierung müsste älter sein, da das wachsende Wissen zu Keimen und Desinfektion zu der Interpretation führte, dass glatte Flächen leichter und gründlicher zu säubern waren, als die Rillen und Gruben der älteren Griffe. Im Laufe des Krieges, haben Nord und Südstaaten Ärzte medizinische Gesellschaften zusammengerufen, um medizinische Prozeduren und Praktiken zu diskutieren und auszuwerten. Bei den vielen Amputationen machte man Gebrauch von Äthernarkose, die schon seit den 1840er bekannt war. Auch unter Narkose ließ man die operierten Patienten festhalten, da man erwartete, dass der Körper selbständig auf die Operation reagieren könnte.

Audiopunkt: WAVES uniform

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Audiopunkt 23 ist die Uniform eines Mitglieds der Frauenreserve der US-Marine. Die Uniform ist unter dem Gerippe eines Flugzeugs ausgestellt. Die WAVES (Frauen die freiwillig dem Militär dienen) wurden auf dem amerikanischen Kontinent eingesetzt und auch auf Hawai’I während des zweiten Weltkriegs.

Diese Uniform gehörte einer Lagerhalterin erster Klasse. Matrosen, die als Lagerhalter galten waren für die Anschaffung, Verfrachtung, Lagerung, Verteilung and Verbuchung aller materien, die in der Marine gebraucht wurden. Dieser ist einer der ältesten Ränge der US-Marine und daher äusserst wichtig.

Präsident Franklin Delano Roosevelt unterzeichnete das Gesetz zur Gründung des WAVES-Programm am 30. July, 1942. Mildred McAfee wurde als Kommandeurin vereidigt und gilt als die erste weibliche Offizierskandidatin der US-Marine. Das Programm war ein Riesenerfolg. Bis zum Herbst 1942 hatte die US-Marine 10.000 Frauen zum Dienst ausgebildet. Die WAVES blieben einen dienenden Teil der Marine bis 1972.

Audiopunkt: Pilotenhelm

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Zur linken Seite kommen Sie wieder in die Ausstellungen zu der Geschichte der Afro-Amerikaner in Oklahoma. Sie suchen einen Pilotenhelm und eine Schutzbrille.

1932 kreuzten Thomas C. Allen und J. Herman Banning als erste schwarze Amerikaner über das ganze nordamerikanische Kontinent. Sie flogen über 18 Tage mit einem Alexander Eaglerock Doppeldecker von Los Angeles nach New York. Sie nannten sich die fliegenden “Hobos” (Obdachlosen) da sie sich während der Reise mit Spenden finanzieren mussten. Allen hat einen Helm und eine Schutzbrille von dieser Sorte getragen.

Audiopunkt: Dampfschiff Artikeln und Schuhe

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Die letzte Ausstellung in dieser Galerie beschreibt die geschichte des Dampfschiffes “Heroine” (oder Heldin). Links sehen Sie Fässer. Am Ende dieser Reihe Fässer haben wir einige Entdeckungen der Ausgrabung dieses Schiffes ausgestellt. Dies ist Audiopunkt 25.

Die Heroine ist 1837 im Red River in der Nähe zu Fort Towson, Oklahoma gesunken. Das Schiff ist das älteste archäologisch untersuchtte Exemplar eines Dampfschiffes. Sie entstammt einer Zeit vor detaillierten Pläne eines Dampfschiffes im amerikanischen Westen. Baujahr 1832, die 160 Tennen schwere Heroine hatte eine Länge von 41,5 Meter und war etwa 6 Meter breit. Wir haben ein neues Verständnis der Bauweise, des Lebens auf einem Schiff, und wie man damit reiste im amerikanischen Westen.

Mandelschalen, Maiskolben und Pfirsischkerne haben Wichtiges zur Ernährung von Passagieren und Besatzung vermittelt. Schweinefleich spielte hier auch eine Rolle, da ein intakter Fass von gepökeltem Schweinefleisch entdeckt wurde. Aus Verfrachtungspapieren konnten Forscher feststellen dass 240 Fass Schweinefleisch, 220 Fass weiße Bohnen, 500 Fass Mehl, 3500 Pfund Seife, 1600 Pfund Kerzen und 80 Bushel Salz (4000 Pfund) an Bord waren, als die Heroine losgefahren ist.

Gefunden Artifakten geben einen Blick in ein anderes Leben. Unter anderem fanden Archäologen eine komplette Stiefel, drei Schuhe und eine Sole. Zwei der Schuhe hatte man bearbeitet um sie als Pantoffeln zu brauchen.

1999 entdeckt ist die “Heroine” ein wichtiges Objekt. Die Bergung und Auswertung dieses Fundes machen intensive und langjährige Untersuchungen nötig in Zusammenarbeit der Oklahoma historischen Gesellschaft mit dem Institut für Unterwasser Archäologie an der Texas A & M Universität.

Audiopunkt: Stagecoach–Kutsche

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Nachdem Sie die Ausstellung zur Heroine verlassen kommen Sie auf Audiopunkt 26, die Stagecoach, oder Kutsche, am oberen Ende der Treppe.

Der Ausdruck “riding shotgun” oder “Schrotflinte halten” hatte man eigentlich erst im 20. Jahrhundert gehört. Er hat aber seinen Ursprung in der Zeit der langen Postkutschenfahrten im amerikanischen Westen. Der Beifahrer, der eine Schrotflinte bei sich hatte, saß neben dem Kutscher wenn eine besonders wertvolle Ladung unterwegs war. Man nannte diesen Beifahrer den Schrotflinte-Boten. Heutzutage bezeichnet man mit dem Ausdruck “riding shotgun” bloß einen unbewaffneten Beifahrer, ohne jede Erwartung, dass er oder sie eine Sicherheitsrolle spielen sollte.

Für die zweite Etage (also die dritte, nach amerikanischer Sitte) ist der Audioführer beendet. Gehen Sie jetzt wieder hinunter in das Erdgeschoß, wo Sie eine von den wechselnden Ausstellungen im “Chesapeake Events Center” sehen könnten.





Oklahoma HumanitiesNational Endowment for the Humanities

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